Durchflussmessanlage für Peene in Demmin

Gewässerkundliches Landesmessnetz ausgebaut

Demmin, Meyenkrebsbrücke mit Dalben für die Installation der DurchflussmessanlageDetails anzeigen
Demmin, Meyenkrebsbrücke mit Dalben für die Installation der Durchflussmessanlage

Demmin, Meyenkrebsbrücke mit Dalben für die Installation der Durchflussmessanlage

Demmin, Meyenkrebsbrücke mit Dalben für die Installation der Durchflussmessanlage

Das Staatliche Amt für Umwelt und Natur Neubrandenburg, Dezernat Gewässerkundlicher Landesdienst, hat zum 02. Juni 2004 eine weitere automatische stationäre Durchflussmessanlage nach dem Prinzip der Ultraschall-Laufzeitdifferenzmessung im Flussgebiet der "Peene" in Betrieb genommen.
Damit wird es besonders im Unterlauf der Peene, unmittelbar nach den Zuflüssen von Trebel und Tollense erstmalig möglich, Durchflüsse kontinuierlich zu erfassen.

Pegelanlage des WSA, Vorbereitungen zur Installation der AnlageDetails anzeigen
Pegelanlage des WSA, Vorbereitungen zur Installation der Anlage

Pegelanlage des WSA, Vorbereitungen zur Installation der Anlage

Pegelanlage des WSA, Vorbereitungen zur Installation der Anlage

Der gewählte Standort, direkt unter der Meyenkrebsbrücke, erwies sich auch deshalb als geeignet, da dort der Pegel des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) steht. Somit ist die neue Durchflussmessanlage direkt mit den Wasserständen zu vergleichen. Die neue Durchflussmessanlage ist vor allem eine ideale Ergänzung zur bereits in Betrieb befindlichen Anlage in Anklam. Dadurch wird auch die zeitliche Entwicklung des Durchflussgeschehens transparenter.

Justierung des MesskopfesDetails anzeigen
Justierung des Messkopfes

Justierung des Messkopfes auf Schlitten zwischen zwei Dalben. Zur Inbetriebnahme wird der Messkopf unter Wasser gefahren.

Justierung des Messkopfes auf Schlitten zwischen zwei Dalben. Zur Inbetriebnahme wird der Messkopf unter Wasser gefahren.

Der 66 km lange Unterlauf der Peene stellt auf Grund des nur 17 Zentimeter Gefälles eine Besonderheit in Norddeutschland dar. Aus dieser Tatsache heraus können durch Niederschlag bedingte Binnenhochwässer nur langsam abfließen. Bauen sich allerdings Ostseehochwässer auf , kann es zum Rückstau durch das Haff und die Peene hinauf bis hinter Demmin kommen. Sicher ist es genauen Beobachtern von der Meyenkrebsbrücke nicht entgangen, wenn die Peene in solchen Situationen "bergauf" fließt. Ein Zustand , der sicher oft eintritt und nun ebenso durch die Anlage registriert wird. Für den Peenebereich kritische Situationen entstehen beim Zusammentreffen eines Außenhochwassers auf erhöhte niederschlagsbedingte Binnenhochwässer. Ähnliche Ereignisse fanden in letzter Zeit im März 2002, im November 1994 und insbesondere im Frühjahr 1970 statt. Kennzeichnend an der Peene ist das anschließend äußerst langsame Abfallen des Hochwassers, das sich oft über Wochen hinzieht.

Zum Messprinzip:

Zwischen zwei im Gewässer angeordneten Wandlern für Ultraschallsignale wird ein Signal hin- und zurückgeschickt. Da die Entfernung der Wandler bekannt ist, wird die tatsächliche Laufzeit des Signals mit der theoretischen verglichen und als Laufzeitdifferenz ermittelt. Über Winkelbeziehungen kann die vertikale Strömungskomponente bestimmt werden. Mit dem Kalibrierfaktor lässt sich die ermittelte Fließgeschwindigkeit des Wassers in einer Ebene auf die gesamte durchflossene Fläche am Bezugsquerschnitt umrechnen. Somit wird aus der Fließgeschwindigkeit [m/s] und der Fläche [m²] ein Durchfluss [m³/s].

Anlagedaten:

Messquerschnitt der Peene (Messsensoren): 38 m
Messbereich Fließgeschwindigkeit: -10 bis +10 m/s
Messbereich der Wasserstandsmessung mit Drucksonde: 0 bis 5 m
Sendefrequenz für das Ultraschallsignal: 200 kHz
Versorgungsspannung: 230 V
Versorgungsspannung der separaten Wasserstandsmessung: 12 V