Zweiter Bauabschnitt zur Renaturierung der Alten Nebel zwischen Güstrow und Bützow wurde abgeschlossen

StALU MM nahm Baumaßnahme im Juni 2013 ab

Eine geschaffene Wasserwechselzone im Bereich eines angeschlossenen Altarmes der Alten Nebel westlich von Gülzow Details anzeigen
Eine geschaffene Wasserwechselzone im Bereich eines angeschlossenen Altarmes der Alten Nebel westlich von Gülzow
Eine geschaffene Wasserwechselzone im Bereich eines angeschlossenen Altarmes der Alten Nebel westlich von Gülzow
Eine geschaffene Wasserwechselzone im Bereich eines angeschlossenen Altarmes der Alten Nebel westlich von Gülzow
Nr.PM Nr. 21 - 2013  | 26.06.2013  | StALU MM  | Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg

Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) fordert für alle europäischen Gewässer einen Zustand guter Wasserqualität und Strukturvielfalt, der genug Lebensraum für Pflanzen und Tiere bietet. Die Einstufung des ökologischen Zustandes nach der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie hat ergeben, dass die Alte Nebel deutlich von dem geforderten guten Zustand entfernt ist.

Deshalb wurden unter Federführung des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft und Umwelt Mittleres Mecklenburg (StALU MM) Maßnahmen zur Strukturverbesserung der Alten Nebel im Bereich zwischen Güstrow und Bützow geplant.

Bis jetzt wurden davon im Rahmen des Teilvorhabens Laufgestaltung zwei Bauabschnitte im Gewässerabschnitt zwischen Güstrow-Parum und Bützow-Wolken umgesetzt. Um einen guten Gewässerzustand der Alten Nebel zu erreichen waren folgende umfangreichere bauliche Maßnahmen notwendig:

• teilweise Umgestaltung des bestehenden Querprofils (direktes Abflussprofil)

• Herstellung einer Wasserwechselzone für höhere Wasserstände über Sommermittelwasser

•Anschluss von Altarmen

Bauherr für diese Maßnahmen war das StALU MM.

Die Arbeiten am 1. Bauabschnitt - von der Fußgängerbrücke Gülzow bis zum Streichwehr Lüssow - erfolgten von September 2011 bis Juni 2012.

Die Arbeiten am 2. Bauabschnitt von der Fußgängerbrücke Gülzow bis zur Brücke Wolken erfolgten von November 2012 bis Anfang Juni 2013 auf einer Länge von 8.500 Metern.

Im Ergebnis der Arbeiten wurden folgende strukturverbessernde Maßnahmen realisiert:

-       Flussprofilierung und Herstellung einer Wasserwechselzone

-       Anschluss von 4 Altarmen der Alten Nebel

-       Optimierung der Sohlgleite bei Gülzow

-       Rückbau des Schöpfwerkes am Hudergraben

-       Anpassung des Grabensystems mit Ersatzneubau von Durchlässen in Gräben

Die Bauarbeiten wurden durch die Firma UTL Verarbeitungs- und Dienstleistungs- GmbH ausgeführt.

Während der Baumaßnahmen erfolgte eine ökologische Baubegleitung durch das Ingenieurbüro biota, um baubedingte Beeinträchtigungen der vorhandene Flora und Fauna zu vermeiden bzw. zu minimieren.

Die Baukosten für das erste Teilvorhaben Laufgestaltung der Alten Nebel mit zwei Bauabschnitten betrug insgesamt 1,4 Mio. Euro.

Die Maßnahmen zur "Strukturverbesserung Alte Nebel zwischen Güstrow und Bützow" erfolgten im Rahmen der Umsetzung des Bodenordnungsverfahrens "Alte Nebel", das vom StALU MM als Flurneuordnungsbehörde angeordnet wurde. Damit konnte der erforderliche Gewässerentwicklungsraum für die Alte Nebel bereitgestellt werden. Zugleich war dadurch eine Förderung der Gesamtmaßnahme mit Mitteln aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) möglich.

Die Maßnahmen zur Strukturverbesserung der Alten Nebel zwischen Güstrow und Bützow haben die Vorteile eines engen Zusammenwirkens von Fachabteilungen aus dem Umwelt- und dem Landwirtschaftsbereich in Rostock und Bützow unter einem gemeinsamen Behördendach sichtbar bestätigt.

Durch die umgesetzten Gestaltungs- und Renaturierungsmaßnahmen an der Alten Nebel wurde eine weitere naturnahe Entwicklung des Gewässers befördert.

Als ein weiteres Teilvorhaben zur Strukturverbesserung der Alten Nebel ist der Rückbau des Streichwehres Lüssow und die Errichtung einer Fischaufstiegsanlage verbunden mit einem Brückenneubau über die Verbindungsstraße Güstrow-Parum – Lüssow vorgesehen. Die bauliche Umsetzung dieser Maßnahmen ist für 2014 geplant.