Managementplanung für das Fauna-Flora-Habitat (FFH)-Gebiet "Wald- und Kleingewässerlandschaft Everstorf" als Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt Europas
- Einladung zur öffentlichen Abschlussveranstaltung -
Für das europäische FFH-Gebiet "Wald- und Kleingewässerlandschaft Everstorf" hat das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg die Erarbeitung eines Managementplans beauftragt, um den günstigen Erhaltungszustand der im Gebiet vorkommenden Arten von europäischer Bedeutung und ihrer Lebensräume zu bewahren oder ggf. wiederherzustellen. Mit der Planung wurde im Mai 2013 begonnen und zum September 2014 abgeschlossen. Die Ergebnisse werden auf der dritten und abschließenden öffentlichen Informationsveranstaltung innerhalb des Planungsprozesses
am Montag, den 6. Oktober 2014
um 17:00 Uhr
im Rathaussaal der Stadt Grevesmühlen, Haus 2
Rathausplatz 1, 23936 Grevesmühlen
vorgestellt.
Nachdem am 17. Juni 2013 der Auftakt für den Planungsprozess stattfand und am 3. März 2014 die naturschutzfachlichen Grundlagen vorgestellt werden konnten, wurden die aus naturschutzfachlicher Sicht notwendigen und wünschenswerten Maßnahmen zum Erhalt sowie zur Entwicklung und Wiederherstellung der natürlichen Lebensräume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse erarbeitet und in Einzelgesprächen mit regionalen Akteuren erörtert. Insgesamt sind 131 Einzelmaßnahmen geprüft und festgehalten worden. Zu den Maßnahmeschwerpunkten zählen insbesondere die Einrichtung von Pufferstreifen oder der Gehölzrückschnitt an Kleingewässern in der Agrarlandschaft oder der Wasserrückhalt in Feuchtgebieten.
Hintergründe:
Das Gebiet umfasst eine abwechslungsreiche Wald- und Feldlandschaft, in die zahlreiche Kleingewässer eingebettet sind. In diesen wassergefüllten Senken leben u. a. die Rotbauchunke, eine stark bedrohte Amphibienart sowie der Kammmolch. Für beide Arten werden Erhaltungsmaßnahmen ergriffen.
Die Erstellung des Managementplans erfolgte unter intensiver Information und Konsultation der interessierten Bürger und im Gebiet tätigen Flächennutzer, um eine möglichst große Akzeptanz des Planes zu erreichen. Der Planentwurf soll nach seinem Abschluss u. a. als Arbeits- und Entscheidungsgrundlage für die Naturschutzbehörden dienen.
Nach einer Bearbeitungszeit von knapp 1,5 Jahren liegt nunmehr der Managementplan für das FFH-Gebiet vor. In dieser Zeit erfolgte eine Überprüfung und Bewertung der natürlichen Lebensraumtypen (LRT) des Offenlandes und der Gewässer sowie der Habitate der Arten nach den Anhängen I und II der FFH-Richtlinie. Insgesamt wurden 4 LRT des Offenlandes und der Gewässer nachgewiesen, von denen sich 2 LRT in einem hervorragenden und 2 LRT in einem ungünstigen Erhaltungszustand befinden. Der Erhaltungszustand der 3 nachgewiesenen Arten wurde durchweg mit günstig bzw. hervorragend bewertet. Im Vergleich mit dem jeweiligen Erhaltungszustand zur Gebietsmeldung wurden funktionsbezogene Erhaltungsziele formuliert, wobei eine Differenzierung in Sicherung des Status-quo, Wiederherstellung eines ehemals günstigen Erhaltungszustandes und vorrangige oder wünschenswerte Entwicklung erfolgte. Im Rahmen von Einzelgesprächen mit den regionalen Akteuren wurden Maßnahmenvorschläge zur Erreichung der Erhaltungs-, Wiederherstellungs- und Entwicklungsziele im Gebiet abgestimmt.
Finanziert wird die Planung anteilig aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern.
Das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg lädt alle am Gebiet interessierten Bürger und die hier tätigen Flächennutzer zu dieser Informationsveranstaltung ein. Vertreter der Medien sind gern gesehen. Herr Lange steht als Projektverantwortlicher für die Beantwortung von Fragen gern zur Verfügung (Tel: 0385/59586-203, E-Mail: christian.lange@staluwm.mv-regierung.de).