Gemeinde Neu Kaliß besser vor Hochwasser geschützt

Nr.P07  | 16.11.2010  | StALU WM  | Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Westmecklenburg

Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus besuchte am 25. Oktober 2010 anlässlich der Fertigstellung der Hochwasserschutzmaßnahme die Gemeinde Neu Kaliß.

In nur einjähriger Bauzeit wurde in der Ortslage Neu Kaliß durch die Kombination von Deichbau auf einer Länge von 800 m und dem Einbau von Stahlspundwänden auf einer Länge von 950 m eine insgesamt 1.750 m lange Hochwasserschutzanlage errichtet. In der Ortslage Heiddorf erfolgte diese durch den Bau einer verklinkerten Spundwand längs des Müritz-Elde-Wasserstraße-Umfluters auf 200 m Länge.

Für den Deichkörper wurden 10.000 mģ Sand und 2.000 mģ Mutterboden eingebaut, für die Deichverteidigungswege 3.500 mē Betonsteinpflaster verlegt und 800 t Spundbohlen eingebracht. Das Kernstück der Baumaßnahme stellt die Herstellung der Hochwasserschutzwand auf 750 m Länge an der Müritz-Elde-Wasserstraße (MEW) von unterhalb der Schleuse "Findenwirunshier" bis zur Alten Papierfabrik dar.

Die Vielzahl der Leitungskreuzungen bekannter und unbekannter Lage im Bereich der MEW und auf dem Gelände der Alten Papierfabrik, die Sicherung der vorhandenen Bebauung, die Baudurchführung im denkmalgeschützten Bauschpark und die Gewährleistung der Schifffahrt auf der MEW stellten hohe Anforderungen an die Bautechnologie.

Vervollkommnet wurde die Baumaßnahme durch umfangreiche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Bauschpark, sowie Anpflanzungen im Bereich des ehemaligen Bahndamms in der Gemeinde.

Die Kosten der Hochwasserschutzmaßnahmen betragen 2,5 Millionen Euro.

Durch die neuen Schutzanlagen besteht für die Gemeinde Neu Kaliß ein Hochwasserschutz analog dem der Stadt Dömitz. Durch die Fertigstellung der Hochwasserschutzmaßnahme werden sich aber auch die bisher negativen Auswirkungen eines Hochwassers für direkt an der MEW sowie im gesamten Polder Floßgraben mit den Ortslagen Groß Schmölen, Klein Schmölen und Teilen der Gemeinde Alt-Kaliß lebenden Einwohner erheblich verbessern.

Durch eine abgeschlossene Verwaltungsvereinbarung mit der Gemeinde Neu Kaliß ist es gelungen, die neu gebauten Deichverteidigungswege sowohl für Fußgänger und Radfahrer als auch für Anlieger zu öffnen.

Dieses Hochwasserschutzvorhaben ist Bestandteil der Konzeption Hochwasserschutz Elbe und deren Rückstaugebiete im Land Mecklenburg-Vorpommern. Die Hochwasserereignisse vom August 2002, vom Januar 2003 und April 2006 haben auf die Dringlichkeit eines effektiven Hochwasserschutzes im Bereich Neu Kaliß und Heiddorf hingewiesen. Insgesamt wurden in Mecklenburg- Vorpommern damit seit 1992 74,6 Mio. Euro in die Verbesserung des Hochwasserschutzes an der Elbe und ihrer Rückstaugebiete investiert.